4.9.22 – Gaflenz/Österreich

Einmal im Jahr muss man schon mal nach Österreich zur Austria Seifenkiste reisen. Da die letzte Reise Coronabedingt schon ein paar Jährchen her ist, war es mal  wieder soweit. Mit nur einer Kiste und einem „Kind“ aber ohne Hänger ging es morgens um 5 Uhr los. A weng eng wars schon im Automobil. Drei Personen, eine XL Kiste , eine Decke für das noch schlaftrunkene Kerstinkind und eine Kühltasche mit fränkischen Bratwürsten für den Willi, oder besser gesagt für Ilse Absenger  und eine Kiste fränkisches Bier.  Um neun Uhr waren nicht nur wir , sondern auch schon Jens aus Siegenburg da. Der ist ja eh schon fast Österreicher.  Der Willi und seine Helfer waren auch schon fleißig. Viele Junior, Senior und XL Kisten standen schon bereit, die Strecke und Zeitnahme waren so gut wie aufgebaut.

Es gab den Luxus  des Kisten Transport zum Start. Sehr angenehm.  Auch zwei historische Kisten gingen in einer separaten Klasse an den Start. Da die  Junioren anfingen , dauerte es bei knapp 30 Startern ein bisschen bis Kerstin an der Reihe war.   Im Einzelstart ohne Rampe ging es gemütlich die wunderschöne Strecke im Alpenpanorama runter. Ab und an läuft man die Strecke ja dann doch einmal hoch, vorbei an Kühen, Hühnern , Doris und badeten Enten im Bächlein. Eine Bank fast am Start stand praktischerweise da, so das ich bequem darauf warten konnte, was Kerstin und Jens so treiben. Ein pläuschchen mit Doris N. war auch mal wieder schön. Ihre große fuhr diese Saison erstmalig in der Seniorkiste und war überglücklich .

Für uns ging es in Österreich nur um den Spaß und um die Leute. Das Rennen ging zügig voran, so das wir uns im urigen Landgasthof gleich neben der Rennstrecke noch ein gutes Essen schmecken lassen konnten, bevor es wieder an die Heimreise ging.

Mal  sehen, da wir auf  diesem Rennen schon nur mit einer Kiste und  ohne Hänger waren, ob wir mal ohne Kiste auf einem Rennen auftauchen.

26.08.22 – 28.08.22 DM/EM in Stromberg

Freitag: Tag1

Der schnelle Mucki  und ein lang ersehntes Wiedersehen

Endlich war es wieder soweit. Nach zwei langen Jahren . Stromberg hatte geladen. Die Seifenkistengruppe um Legende Böörni konnte nun endlich ihre JubiläumsDM austragen.  Das Gartenstadt Racingteam fuhr die Strecke dieses mal getrennt. Vorbei an Volkach ( ob Brands schon unterwegs sind? ) , nach Hessen hinein ( Ah, Kaprauns kommen ja auch , wie schön) richtung Kassel  ( ja, da kam auch einmal einer  her) ab nach NRW ( fahren die Leismänner eigentlich?)  in die Hochburg des Seifenkistensportes. Die Rennstrecke war leicht zu finden, da alles gut ausgeschildert war.  Wir stellten fest, ja, Brands waren schon unterwegs und kamen kurz vor uns an. Auch Jens aus Siegenburg war bereits da. Kurz darauf machen Strohmeiers aus Losaurach  das Bayerische Starterfeld fast voll.  Annika ,unser Schmidt Andi und Claudia sollten erst zu Nachtschlafender Zeit ankommen.  Apropos Schmidt, wo waren die Flitzer aus dem hohen Norden. Schade.

Verpönte Musik tönte über den Zeltplatz . Layla war bei der Con Action zu gast 🙂

Van Loo´s  sind uns gleich zu Beginn über den Weg gelaufen und wunderten sich,  das Armin dieses mal nicht an den Start ging. Da waren sie  aber nicht die einzigsten. Wird schon wieder…Allerding ist es uns verdammt Peinlich den Kistentausch vergessen zu haben. ( ihr erinnert euch an den letzten DM Bericht…) Das ist uns in den zwei Jahren verloren gegangen. Dem Julian nicht. Aber…..vielleicht stehen wir ja einfach mal mit einer Kiste vor seiner Tür….bei uns weiß man das nie.

Nun natürlich das übliche Prozedere Anmeldung….Räder losen ….TA.

Übrigens ist es ein sehr schönes Fahrergeschenk, die es dieses mal gab.

Das dieses jedes Jahr immer länger dauert, liegt daran, das man immer mehr Leute  kennt, mit denen man zwischendurch auch mal ratschen ( Hochdeutsch: reden ) will/muss/kann.   Wir waren schon fast fertig  mit Kisten vorbereiten, da kam Mucki, der Klebebanddieb. 😉   . Weit ist der aber nicht gekommen , Boris Kirchner vom Seifenkistenverband BW hats ihm gleich wieder abgenommen.  Und wer sich jetzt fragt, was die Schwaben so treiben wenn sie nicht Seifenkisten fahren, und wer Boris und Mucki  überhaupt sind:  Boris ist ein Vater aus Baden Württemberg , der mit seinen beiden Mädels ,die die einzigsten BW´ler dieses mal waren,  mit zwei Juniorkisten die Stange hochhält. Und Mucki ist der Familienhund. Ich glaub ich hab sogar ein grinsen um Muckis Maul gesehen als er  Schwanzwedelnd Boris das Klebeband gebracht hat. Vielleicht   haben die nicht nur Seifenkistenfahren geübt 🙂

Auch bei der TA ging es zügig  voran, waren auch dort „neue “ Gesichter. Oliver Ricker und der kleine Nicolas Nießen übernahmen die Waage und den Bremstest.  Auch der Rennleiter aus Piesbach war neu dabei.  Wir konnten Kerstin und Annikas Kiste schnell im Zelt parken und uns Richtung Unterkunft aufmachen um uns etwas aufzubrezeln  . Immerhin kam Abends noch ein besonders schöner Teil einer DM/EM.

Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, um die Pflaumenkönigin zu sehen. Anscheinend gedeiht in Stromberg dieses Obst besonders gut. Klaus Nießen übernahm die Moderation ( den Rennleiter, Männchen für alles….) auf die wir uns schon wieder sehr freuten. Wo wir bei Pflaumen sind….uns Dämmert es , was im Lageröl  enthalten ist. Der Böööörni ist da immer fleißig am pflücken. Sogar wenn er eigentlich an die Rennstrecke will. Frau Bööörni ( die die nie auf ein Rennen mitdarf, weil sie alles aufräumt) brauchte erst noch einen Eimer für ihren Kuchen, der übrigens sehr gut schmeckte.

Der „Einzug der Gladiatoren“ ist für uns immer ein Highlight, auch wenn noch nicht alle Fahrer da waren. Frank und Tim Kapraun kamen pünktlich eine halbe Stunde danach. Der Stau war schuld.

Der Gemütliche Teil des Abends wurde am Hauseigenen Getränkestand vollzogen, und so einige Gespräche geführt.  Dann mussten wir aber schnell nach Hause, unsere Fahrerin schlief schon im Auto vor, damit sie am nächsten Tag fit ist. Claudia , Annika und Andi trudelten gegen 22 Uhr ein. Auch hier noch ein wenig Lagebesprechung und schon war der erste Tag dieses WE vorbei.

 

Tag 2

Das große Rennen und ein Happy Birthday

Sammeln um 8.45 Uhr vor dem Kistenzelt. Kisten aus ihrer heiligen Nachtruhe befreien und ab an den Start. Jetzt gehts los … aber vorher musste noch ein Geburtstagständchen gesungen werden.  Rennleiter Klaus Nießen hatte seinen Ehrentag. Das war doch ein gutes Omen . Ich erinnere mich an vor fünf Jahren . Da lief Klaus mit einer Happy Birthday Krone am Red Bull Ring in Österreich rum.

Die Anmeldungen für die DSKD Open und Senior Klasse , die beide am Sonntag starteten liefen. Brigitta Friedrich schaffte das auch ohne Armin. No Problem…

Mittlerweile waren auch Stefan und Laura in Stromberg angekommen.

Was soll ich sagen, der Probelauf war schon ziemlich gut für Kerstin , die in der Elite XL startete. Ihr direkter „Gegner“ war der Meister aus NRW Florian Crook.

Annikas Probelauf war im guten Mittelfeld bei der EliteXLÜ18.  Auch Sebastian Strohmeier vom SV (!) Losaurach meisterte das gekonnt.  Jens aus Siegenburg rundete das Starterfeld in dieser Klasse ab.

Sahra Brand vom MFG Gerolzhofen hingegen fuhr a weng weng a Hackn rein und war Vorletzte. Aber die Juniorfahrerin lies sich nicht irritieren, war ja nur der Probelauf….

Die Wertungsläufe der Vorrunde konnten ohne große Vorkommnisse zügig durchgezogen werden.

Im Fahrerlager herrschte allgemein gute Stimmung. Es wurde fachgesimpelt, gelacht und neue Freundschaften geschlossen.

Ich glaube , so oft wie Armin ist die Rennstrecke an diesen Tagen niemand hoch und runter gelaufen.  Er fieberte mit seiner Schwester und auch mit Annika und Sahra mit.  Ich wiederum hatte ein interessantes Gespräch mit Hr. Ricker ( sorry ich kann den ganzen Ricker-Clan Namentlich nicht immer auseinander halten ) wo es darum ging, auf welcher Position man am beste steht wenn man nicht von der  Streckenkamera gefilmt werden will. Für den Fall das es jemanden Interessiert, Baum eins und zwei neben der Rampe sind im Bild, danach ist man ziemlich sicher , aber nur bis zum Busch mit den roten Beeren auf der gegenüberliegenden Seite , da ist man dann schon wieder bei Kamera zwei . Das mit den Kameras war aber  im allgemeinen eine tolle Sache. Man konnte sich die komplette Rennstrecke nämlich wie im Fernsehen anschauen . Via großer  Leinwand im Zielbereich. Kamera eins zeigte den Start auf der Rampe , Kamera zwei einen anderen Teil der Strecke. Ebenfalls wurde dort eingeblendet, wer fuhr und die Sekunden liefen mit. Geniale Sache.

Die Spannung , wer in den Finalläufen ist, war nicht allzu hoch. Die vielen Schreiberlinge hatten dies ja schon längst ausgerechnet.

Bei den Junioren konnte Sahra  natürlich mit einziehen ( war ja nur der Probelauf schlecht!!!) . Und noch eine sorgte an diesem Tag für eine große Überraschung. Nala Kirchner aus Baden Württemberg ging als zweite in das Finale.

Bei der Ü 18 reichte es leider für keinen unserer Bayerischen Fahrer. Sebastian spielte im 100tel Bereich und scheiterte knapp.

Bei der Elite XL war Kerstin vorne dran. Jippie…. Aber jetzt wurden die Uhren auf Null zurückgedreht, die Aufregung stieg . Wegen uns hätte es jetzt rum sein können.

Erst noch Mittagspause rumbringen. Leichter Nieselregen stellte sich ein, aber nur kurzfristig. Die TA für die Open und Seniorfahrer am Sonntag ging über die Bühne.

Während Sahra und Kerstin ihre Finalläufe absolvierten, konnten die anderen bereits zum Räderwechsel für die noch ausstehende EM.

Was soll ich sagen, Kerstin führte Haushoch. Nach zehn Jahren und  vier durchfahrenen  Rennklassen DEUTSCHE MEISTERIN 2022 . Da konnte sich sogar Armin die Freudentränen nicht verkneifen. Ein tolles Gefühl, auch von den vielen Glückwünschen von sämtlichen Mitfahrern und Rennställen waren wir  überwältigt.

Auch die gar nicht mehr so kleine Sahra erfuhr sich den dritten Platz bei den Junioren. Geht doch….

Noch schnell eine Siegeraufstellung für die Presse, nennt man Flower-Zeremonie …wieder was gelernt.

Nun konnten auch wir zum Räderwechsel für die  EM.

Die Beine unserer Männer brannten schon langsam, aber viermal musste man den Berg ja noch rauf.

Bei der EM wechselte Kerstin mit Florian Crook die Rollen. Nun war der NRW Meister ein Stück vorne.  Wir haben es ihm von Herzen gegönnt.  Am ende hieß es Florian Crook auf eins , Kerstin auf zwei.

Sahra erfuhr sich den zweiten Platz, und BW´lerin Nala  landete verdient auf drei.

Zum Aufbrezeln für die Siegerehrung war keine Zeit mehr.  Auf zur Siegerehrung ins nahe gelegene Hotel.  Strohmeiers waren etwas schneller und reservierten schon einen Tisch für Bavaria.  Unsere Kinder wurden natürlich ausgiebig gefeiert.  Schön zu sehen, das sich viele mit uns gefreut haben. Das wahrscheinlich hundertste Happy Birthday haben wir gerne noch mal mitgesungen.

Klaus Nießen führte durch den Abend und sorgte für einige Lacher. Über die Vögel wurde sich erkundigt. Gibt es jetzt einen Hund?

Ach ja, ich war ja schon fast dabei die Berkel Raser Billerbeck in die Riecker Raser Billerbeck umzutaufen. Ich habe aber festgestellt, das da doch noch ein paar Namen mehr auftauchen. Wobei , da in der Juniorklasse jetzt auch noch eine Fahrerin die Rickard heißt aufgetaucht ist, machte meine Verwirrung perfetkt.

Tag 3

Als die Hessen alle überraschten und faszinierende Umbauten

Am Sonntag hieß es wieder Sammeln zum Kistenbefreien. Stefan, Markus , Armin und Laura waren pünktlich um 8.45Uhr da.  Unser Rest gönnte sich eine Mütze voll schlaf. Außerdem mussten wir unsere Unterkunft räumen. Naja, wenn die die Kisten gegen 9  Uhr holen  und zum Start bringen, da wirds schon etwas dauern bis der Probelauf durch ist.  Wir kamen jetzt gar nicht soo spät. Ca um 10.30 Uhr. Ich hab grade noch die letzten Open Kisten auf der Rampe gesehen, bis ich mitbekam, das dies bereits der zweite Wertungslauf war.   So schnell wie die Fahrer heute waren, musste ich auch nicht lange warten, bis sie wieder hoch kamen. Armin und Stefan gönnten sich ein Frühstücksbierchen.

Bei den Senioren ging heute nur Jana Brand aus Gerolzhofen an den Start. Für unser GRT Laura Hollweck in der Open . Bereits nach den ersten Läufen konnte man es schon sehen, das es für die Franken (ja Franken )in der Seniorklasse ziemlich gut lief.

Etwas schwieriger zum einordnen ist es bei der Open, da es da sich  wirklich bis zum letzten Lauf alles ändern kann.

Kerstin zog eine  Kiste den Berg rauf. Nein, in der kann Kerstin nicht wieder runter fahren,  das tat schon Jana.  Und Laura kann theoretisch mit ihrer Oldiekiste so ziemlich alles machen um diese wieder rauf zu bekommen.

Während den Vorläufen übte der Rest im Ziel vor der Leinwand etwas Erdkunde.  Stromberg liegt in NRW. Weder in Hessen noch in der Rheinland Pfalz.

Vorläufe vorbei,  Laura schaffte es leider nicht ins Finale, aber Europa kommt ja auch noch. Claudia, Annika und Andi machten sich auf die Heimreise. Armin und Stefan gönnten sich ein Mittagsbier.

Jana Brand ging als erste in die  Finalläufe. Für die Überraschung des Tages , ich würde sogar sagen der ganzen DM sorgte Tim Kapraun, der für Hanau an den Start ging. Gleich hinter Jana  auf Platz zwei. Auch uns gingen die Augen über, was man aus einer mittelmäßigen Mitfahrkiste alles rausholen kann. Jaaaa, den Chef der Hessen sollte man nicht unterschätzen.

Manch einer im Fahrerlager wunderte sich schon, wie das aufgrund des Gewichtes so funktionieren kann. Auch das Thema Kugellager wurde aus diskutiert.  Zum Thema Niedrig Gewicht in Kaprauns Kiste gibts eine einfache Antwort: Diese lagen zuhause in der Garage ( O-Ton Frank : Ich hatte keine dabei, irgendwas vergisst man doch immer ) .

Die Finalläufe gingen aus wie auch schon die Vorläufe Jana auf Eins , Tim auf zwei.

Nun ging es auch bei den Senioren an den Räderwechsel zur EM. Da Frank Lorenz nicht mit uns die Räder wechseln wollte, blieb jeder in der Open bei seinen eigenen.

Nun mischten sich die Karten neu und Laura erfuhr sich den Bronzenen Rang.

Auch Jana kletterte zwei Ränge runter auf drei , und Tim landete im Mittelfeld.

Was wir uns seit dem zweiten Tag fragen ist, wenn Sebastian Rohles seine XL-Kiste via Helmteiltausch in eine Seniorkiste verwandeln kann, kann er dann auch wenn man dieses ganz weg lässt in der Juniorklasse starten ? Zuzutrauen währe es dem BastlWastl aus Stromberg.

Wieder ins Hotel zur Siegerehrung. Klaus Nießen waltete seines Amtes. Jetzt war auch Michael Hummels anwesend, der uns verriet das Klaus am Vortag Geburtstag hatte.

Unsere Fahrer wurden natürlich auch an diesem Tag gefeiert. Unsere Glückwünsche richten sich natürlich auch an alle Treppchenfahrer sämtlicher Rennklassen die ich hier nicht Namentlich erwähnt hatte.

Für uns Bayern war es eine geniale Siegesbilanz : 7 Fahrer  in allen Rennklassen vertreten und 8 Kränze.

Es war schön zu sehen, das ein fast schon tot geglaubter Verein neue Fahrer aktivieren konnte.

Liebe Stromberger , es war eine wunderschöne DM/EM, was nicht nur an Kerstins Sieg lag.  Allerdings haben wir viele Bekannte  Gesichter vermisst. Allen vorran die Leute aus der Alpenrepublik. Aber zu denen auf ein Rennen zu fahren ist ja für uns kein Problem. Vielleicht tauchen wir eines Tages einfach auf.

Nun mussten wir nur noch 6,5 Stunden nach Hause fahren. Um 3.15 Uhr war es endlich soweit, und wir konnten ins Bett fallen.

Zu guter letzt bleiben noch einige offene Fragen:

  • brennt in Köln immer Licht?
  • hat die TA in Piesbach wieder mehr zu tun?
  • hat im nächsten Jahr jeder Deutsche*r Meister*in ein Heimrennen?
  • verirrt sich ein NRW´ler mal nach Bayern?
  • wie viele Rieckers gibt es eigentlich im Rennstall?
  • Wird es nicht Ricker geschrieben? ( sorry )

 

24.07.2022 – Ast

Rote Regenschirme und ein christlicher Sonntag

Ja, Coronafaulheit hat uns alle irgendwie erreicht. Auch mich, ist dieses Rennen schon etwas her, und der Bericht ist mir irgendwie nicht von der Hand gegangen.  Aber besser spät als nie. Und das Nerv- Corona  hat auch dazu geführt, das dieses Rennen zwei Jahre warten musste. Aber jetzt erst einmal von Anfang an:

Im Oktober 2019 kam eine E-mail aus irgend einem entlegenen Ort in Niederbayern. Man wolle ein Seifenkistenrennen veranstalten, die Jugendfeuerwehr feiert ihr 10jähriges Jubiläum. Allerdings hat niemand Erfahrung mit der Materie.  Ob man mit Rat und evtl. Tat weiter Helfen könne. Es wurde gemailt und telefoniert.  Begeisterung in Ast , das man mit den offiziellen Kisten bei ihrem Dorfrennen gerne teilnehmen würde- und selbstverständlich kann man das ganze so gestalten das wir mitfahren können.

Im Hause Braun und Hollweck stellte man sich währenddessen die ultimative Frage: Wo um alles in der Welt ist Ast??? Na, im „FranzEberhoferland“ bei Landshut!

Und dann …….legte Covid19 alles Lahm. In Ast wurde keine 10Jahresfeier  gefeiert und schon gar kein Rennen gemacht. Ehrlich gesagt, haben wir auch nicht mehr so wirklich daran gedacht, als im April 2022 das Telefon klingelte und sich Corinne aus der Gemeinde Ast im besten niederbayerisch bei uns meldete.

Jetzt währe es endlich soweit, das Rennen wird nachgeholt, alle sind ganz heiß drauf und viele viele Kisten sind gebaut worden.  Einige Fragen waren aber noch offen: Wie lange muss die Strecke sein, woher eine Rampe nehmen und passt die Straße überhaupt?

Markus und Armin sind dann mal nach Ast gefahren , mit einem Oldtimer im Gepäck und haben sich das ganze vor Ort angesehen. Die Straße ein Traum, frisch geteert, Strecke lang und steil. Mit der Zeitnahme konnte der MSF Siegenburg aushelfen und eine Rampe wurde gebaut . Einem Rennen stand nun nix mehr im Wege.

Als wir morgens um 8 Uhr dort ankamen, waren die Asteraner schon in bester Feierlaune. Wie es auf dem Land so üblich ist, wurde ein Frühschoppen incl. Weißwürsten zu sich genommen. Der Stefan freute sich jetzt schon auf ein Feierabendbier.  Armin auch. Aber erst einmal mussten die Kisten hergerichtet werden.  Vier an der Zahl .  Kerstin, Annika , Laura und Andi fuhren heute in einer Klasse. Dazu gesellte sich noch Jens Parniske . Das es nur eine Profiklasse gibt, war vorher so ausgemacht. Wir haben die Punkte für die jeweiligen Klassen dann selber rausgefiltert.

Während die Männer die Kisten aufbauten, sind die Damen mit der örtlichen Blaskapelle und fast dem ganzen Dorf zum Feldgottesdienst gezogen. Ich habe mich vor beiden ganz hervorragend gedrückt und glänzte mit Anwesenheit. Mir schwahnte übles, als ich den Ort  des Fahrerlagers betrachtete. Auf der Wiese – OMG –  aber wir standen ja schon öfters vor solchen Herausforderungen und ein Kistendeponierplatz wurde schnell ausgespäht.  Wie es sich im Laufe des Tages noch herausstellte der beste Platz am Ort, weil Schatten. Kleines Manko war, da wir in der Hofeinfahrt eines Ortsansässigen Bauers waren, der aber nix dagegen hatte und sogar a weng stolz war, das die schönen Kisten auf seinem Hof zwischenparkten. O-Ton ist Blaskapellentracht .“ ah, heit wird gfeiert, dou kennert ihr scho stehe bleim“ .  Neugierige Blicke und viele Fragen zu Seifenkisten . Es wurde viel Konversation gehalten.

Aber nicht nur die Feuerwehr aus Ast waren fleißig, auch aus etlichen Nachbargemeinden waren die FFW angerückt. Natürlich mit selbst gebauten Kisten. Da waren wirklich gut gebaute Teile dabei. Und ein ganz alter Bekannter, den wir schon auf vielen Gaudirennen getroffen haben, war auch da.

Der Gottesdienst nahm irgendwann ein Ende- Halleluja. Es war mittlerweile Mittag und das  Thermometer kletterte über die 30Grad.  Bis zum Rennbeginn um 13 Uhr war noch etwas hin, somit konnte man noch im Schatten aklimatisieren.

Das ganze Rennen  war Top Organisiert. Die Gaudikisten wurden via Traktor die lange Rennstrecke hinauftransportiert. Unsere Kisten per Hand. Bei 700m kein Zuckerschlecken.  Gefahren wurde im Einzelstart.

Während des Probelaufes wartete ich im Ziel , um mir das ganze geschehen dort anzusehen. Viele Zuschauer , Feuer- und Feierwehrler wuselten schließlich da rum. Erfahrungsgemäß rennt da immer einer in die Zeitnahme oder in den Bremsauslauf . Aber- die Jugend der FW hatte alles im Griff.  Von unseren Fahrern kam Laura zuerst an, danach gleich Kerstin. Ein Raunen – als der Bremsgummi Spuren hinterließ. Auch Annika und Andi kamen nicht weniger schnell ins Ziel.

Eine tolle Idee der Asteraner: Entlang der Rennstrecke wurden Regenschirme verteilt, als Sonnenschirmersatz . Auch für den  kauf von Getränken musste man nicht erst ins Festzelt laufen. Es wurde einfach ein Bollerwagen mit Limokisten bestückt und die Rennstrecke rauf und runter geschoben.

Am Ende hieß es Sammeln im Festzelt um die Siegerehrung zu begehen.  Toll war, das es für die Plätze 1-3 der freien Klassen nicht nur Pokale, sondern auch Sachpreise gab. Da waren Einkaufsgutscheine von Supermärkten dabei oder auch Eintrittskarten von Pullman City. Die Plätze 4 – …. bekamen Überraschungstüten mit diversen Kleinzeug darin. Schöne Sache.

Im Vorfeld haben wir mit Corinne schon ausgemacht, das sie für unsere Fahrer keine Pokale besorgen muss. Wie schon geschrieben, fuhren alle in einer Klasse. Logisch das Laura mit der Oldie Kiste die erste von hinten war. Andi auf 5 , Annika auf 4. Die Freude über die Tüten war auf alle fälle groß. Kerstin belegte den dritten Platz und Jens den zweiten. Über Kerstins Gewinn freuten sich Markus und Stefan rießig, und auch Kerstin konnte sich auf der Bühne ein lachen nicht verkneifen . Ein Fass Bier, gut gekühlt – 5l  . Jens  seines war angeblich besser gekühlt. Auch großer Jubel bei den Siegenburgern, die sogar mit Fans angereist waren um Jens anzufeuern.  Gegen den ersten Platz hatte keiner von uns eine Chance. Ein sehr erfahrener Fahrer aus LA mit einer Luftbereiften Speed Down Kiste. Er wurde bei den Profis mit reingesteckt. Machte aber nix. Der Stimmung hat es keinen Abbruch getan.

Armin ist am Ende noch mit auf die Bühne und hat sich für ein tolles Rennen mit toller Stimmung bedankt, und Asterranern einen Floh ins  Ohr gesetzt. Nächstes Jahr sind wir gerne wieder mit dabei. Jubel vom Publikum .

Ach ja, bevor ich es vergesse- auch Claudia ist aus der Rennübung…. wurde doch der Zucker für den Kaffee zuhause vergessen. Das passiert normalerweise nicht 🙂 Am Wochenende geht es weit weit ins Land nach Stromberg- höchstwahrscheinlich mit Zucker- zur DM/EM. Wir freuen uns schon riesig die ganzen anderen Rennverrückten aus NRW, Hessen usw wieder zu  sehen.

 

 

03.07.22 – Nürnberg

Es wird heiß und einer hat Gelumpt…

Wieder ist ein Jahr vergangen und wir haben unser erstes Rennen . Morgens um 8 Uhr herrschen schon 21 Grad und wolkenloser Himmel.  Aber das ist Nürnberger Rennwetter- entweder brennend  heiß oder Schneeregen. Aber egal wie des Wetter wird, egal welche Virusse rumfliegen, der Norbert macht es möglich. Dieses Jahr wieder ohne jegliche Covid Auflagen.

Dieses mal gabs wieder ein paar Änderungen in der Stammaufstellung.  Kerstin fuhr nach wie vor in der Elite Xl, aber in Armins Kiste. Annika wechselte von der Senior in die Elite XlÜ18 . Da Laura arbeitstechnisch verhindert war, setzte sich Annikas Freund Andreas Schmitt in die Open Kiste. Dieser war schon etwas aufgeregt, ob er Laura würdig vertreten kann.

Von den “ alten“ Rennhasen sind leider nicht mehr allzu viele übrig.  Fam.Brandt aus Volkach reiste an und auch Jens Parniske aus Siegenburg war wieder mit von der Partie.  Außerdem Kilian Schiller aus Nürnberg. Letzterer hatte schon Nachtwache an der Rampe gehalten und war verständlicher weise a weng müde.

Die TA ging heute ziemlich zügig und wir konnten uns noch vor Rennbeginn ein schattiges Plätzchen ergattern.  Beim warten auf den Rennbeginn haben wir auch erfahren, das der Kilian wahrscheinlich keine Konkurrenz darstellt weil er die ganze Nacht rumgelumpt hat 🙂 Tja -Kilian, Mamas sind manchmal in Plauderstimmung 😉 Allerdings, so wie wir den Kilian kennen war dem das Wurscht.

Wir konnten auch feststellen das eine grüne Kiste aus Klüsserath anwesend war, allerdings keine Salewskis in Sicht. Betrug….;-)

Steffi Brand zog zur Abwechslung mal keine Kiste hinter sich her, sondern einen Sonnenschirmständer, der ihr und der Brandschn Rechenmaschine etwas Schutz von der Sonne bieten sollte.

Relativ Pünktlich konnte das Rennen starten.

Andreas in der Open machte von uns den Anfang und musste dann lange im Ziel ausharren bis die Mädels nachgekommen sind. Immerhin fuhren Kerstin und Annika den  vorletzten und letzten Lauf.  Alle drei fuhren ihre Läufe problemlos .  Am meisten hat der Stefan geschwitzt. Schon beim Gedanken an Annikas schwere Kiste auf die Rampe zu schieben. Aber da wurde er ja von Armin unterstützt .

Da Kerstin alleine in ihrer Klasse fuhr, konnten wir uns ganz gut an den ü18ern orientieren. Also an Annika, deren Kiste noch unlackiert ist. ( Schweidlers sind immer so gefahren haben wir erfahren) Jens, der gerne mal bastelt  und an Kilian, der ja bekannterweise rumgelumpt hat. Kerstin hat nicht nur ihre Klasse gewonnen ( Überraschung ) , sondern war auch intern unter den vieren vorne. Annika gewann die ü18 . A weng  stolz sind wir schon auch auf den Elite Neubau.

Auch der „Neu-Fast-Hollweck“ Andreas Schmitt schlug sich auf seinem ersten Rennen super , wurde zweiter Platz und hatte die schnellste Kiste mit Hartgummireifen . Ja, das Gartenstadt-Racingteam hat jetzt seinen eigenen Schmitt.

Bei den Brand Mädels Sarah  ( Junior ) und Jana ( Senior) lief es, obwohl ich den O-Ton von Mimimi,

Die halbe Familie S aus C hat auch mal vorbeigeschaut und ließ sich Rennstressfrei Kaffee und Kuchen schmecken.

Auch Nachbarseltern wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen und schlugen Außerdem bei der Tombola zu.

Sogar welche von der DTM wurden am Rande der Rennstrecke gesichtet.

Zu meckern gibts eigentlich fast nichts, außer das die Bio Bratwurstweckla gar garstig geschmeckt haben, aber das ist Geschmackssache.

In zwei Wochen geht es in die Gemeinde Ast. Ein neues Rennen. Wir sind gespannt.

18.07.21 – Nürnberg

Endlich wieder ein Rennen. Das erste- und wir hoffen nicht das letzte in diesem Jahr. Alles wurde heute anders gemacht. Dieses mal starteten nur zwei unserer Fahrer.  Bei Armin hat Corona Kalorientechnisch zugeschlagen und Kerstin hatte noch gesundheitliche Problemchen, die allerdings mal nix mit Covid zu tun hatten. Annika und Laura gingen aber an den Start. Aber damit es nicht langweilig wird, musste Laura  schnell sein und Annika gleichmäßig. Keine allzu leichte Übung, wenn man es jahrelang anders gewohnt ist.

Laura fuhr dieses mal in der Elite XLÜ18 . Zum ersten mal komplett liegend. Heuer gab es in dieser Klasse vier Starter. Jens Parniske ,der eigentlich auch Siegenburg kommt aber seit neuesten „österreichischer Staatsbürger auf Zeit “ ist, war auch wieder dabei und hat seine Rusty Cat von einer Open in eine Elite Kiste verwandelt.  Kilian aus Nürnberg und Willi  stiegen von ihren Hängematten unter der Rampe direkt in die Seifenkisten. Die  beiden hatten die Nachtwache übernommen.

Annika, die eigentlich in der Senior Klasse starten wollte, durfte dann doch noch in die Freie Klasse  wechseln.  Aller Anfang ist schwer, auch beim Seifenkistenbau. Aber Lauras Open Kiste wartete im Hänger auf ihren Einsatz. Sorgte für etwas Verwirrung  aber dafür wirds nicht langweilig.

Der Norbert hat wieder viele Kisten am Start gehabt. Auch den ein oder anderen Neubau. Am besten hat uns der Buntstift gefallen. Aber auch die zwei Fahrer des Orka-Wals hatten sichtlich Spaß als sie Wasser spritzen durften.

Leider waren von den offiziellen DSKD Kisten nur noch Familie Brandt da.  Später am Abend wurde noch festgestellt das Oma Brandt viel schöner ist wie ihr Sohn.

Oberbürgermeister König hat sich es nicht nehmen lassen die Schirmherrschaft  zu übernehmen und persönlich ein paar Worte zu sagen. Mich hat es total begeistert wie viele ehemalige Rennfahrer zu Besuch vorbeigeschaut haben. Angefangen bei Familie S aus C . Auch zwei Rennväter, deren Söhne mit Markus in den 80gern gefahren sind waren da, und erkannten ihn noch . Hr. Hahn hatte sogar eine Mappe mit alten Fotos dabei, die ihn in den 60gern in voller Fahrt gezeigt hatten.  Und….einen Fahrer aus den Jahren 1948 und  1949 . Wahnsinn.

Die Polizei hat auch mal vorbeigeschaut, war aber vollkommen entspannt. Eigentlich hätten die ja den Stefan mitbringen können, der leider Arbeiten musste. Der war aber schon irgendwie mit dabei. Dank Whats App konnte er seine Damen bei Fahrt sehen.

Annika stellte fest, das die Lenkung in Lauras Kiste ganz anders läuft wie in ihrer sonstigen. Und auch Laura will zukünftig lieber wieder halbliegend fahren. Beide haben es aber nicht schlecht gemacht. Laura musste nur den Kilian vor sich lassen. Tja, auch die Kampflinie ist sie nicht gewohnt und Annika wunderte sich bei der Siegerehrung wie viele in ihrer Rennklasse starteten . Sie landete auf Platz 3.  Sie wollte trotzdem schneller werden. Also gut Mädels- habe verstanden.

Tolle Moderation von Alma, die auch Rennfremden alles schön erklärt hatte. Bei längeren „Rennpausen“ , weil irgendwas mit der Zeitnahme war, könnte sie ein Duett mit Günther Jauch bei einer Liveübertragung moderieren.

Dieses Jahr waren die Fahrradfahrer sehr nervig. Nicht alle, einige schoben ihr Radl ganz zivilisiert am Gehweg hinauf. Aber überdurchschnittlich viele meinten die Absperrungen missachten zu müssen, und maulten dann auch noch die Kinder an. Einer wollte sogar einen Streckenposten schlagen. Danke Polizei, ihr habt das gut deeskaliert.

Nun hoffen wir mal, das der Koni und die Siegenburger noch schaffen es dem Norbert mit seinem Hygieneplan nach zumachen. Der lässt euch bestimmt mal draufschauen.

Wie wir erfahren haben, konnte der Willi sein Rennen in Österreich nicht abhalten. Auch dort kamen die Wassermassen.  Wir hoffen das dass nicht die Ausmaße vom Westen Deutschlands angenommen hat.

Der Norbert war überpünktlich mit seinem Rennen fertig. Aber weil ein Teil von uns das nicht gewohnt ist, so zeitig mit einem Rennen fertig zu sein, machten wir bis 22 Uhr weiter. Da allerdings gemütlich beim Essen. Da schaute „unser“ Paolo vom Vesuvio schon, als wir mit 14 Mann eingefallen sind. Die Stimmung kochte, Oma Brandt heißt jetzt Mausi und wird mit der Vespa abgeholt, wenn der Opa nicht brav ist.  Ach ja- die sechs ( mit Jörg 7 ) Kinder gehören nicht alle mir. Die Sahra würde sich bedanken, sind doch Jungs alle doof. Auch der Armin.

Seifenkisten Nürnberg